Gruppenpsychotherapie - Unterschiede, Ziele und Vorteile
- Leif Morten Lienau
- 24. März
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 4 Tagen
In der Psychotherapie unterscheidet man zwischen geschlossenen Gruppen, bei denen die Teilnehmerzahl zu Beginn festgelegt wird und die Gruppe während der Sitzungen unverändert bleibt, und offenen Gruppen, in denen neue Teilnehmer jederzeit dazukommen können.
Geschlossene Gruppe
Fester Teilnehmerkreis
Gemeinsamer Beginn und gemeinsames Ende
Eignet sich für Gruppen mit festen Therapieplänen
Phasen des Gruppenerlebens werden gemeinschaftlich erlebt: Kennenlernen, gemeinsame Arbeit mit zunehmender Offenheit, Abschied und Beendigung der Gruppe
Offene Gruppe
Teilnehmer:innen bleiben so lange, wie es erforderlich ist
Gruppenmitglieder können ausscheiden und neu eintreten
Vorteil: Neue Teilnehmer:innen können sich an erfahrenen Gruppenmitgliedern orientieren
Ziele einer Gruppenpsychotherapie
Teilnehmer:innen einer Gruppenpsychotherapie erleben im gemeinsamen Umgang, wie Beziehungen zu anderen, hier fremden Menschen, gestaltet werden können. Der Fokus liegt darauf, die eigenen Gefühle und Empfindungen besser wahrzunehmen und einzuordnen, parallel aber auch die Bedürfnisse, Beweggründen und Sichtweisen von Mitmenschen offen gegenüber zu treten.
Die vorliegende Symptomatik (Depression, Ängste, Panikattacken, Zwangsgedanken oder psychosomatische Reaktionen) werden als Ergebnis misslungener zwischenmenschlicher Beziehungen verstanden. Dies ist ein wichtiger Schritt, um zu verstehen, wie Beziehungen in der Zukunft neu gestaltet werden können.
Vorteile einer Gruppenpsychotherapie
Alle Gruppenmitglieder erhalten nicht nur von dem/der Therapeut:in eine Rückmeldung, sondern von mehreren unterschiedlichen Menschen. Es findet ein wertvoller Erfahrungsaustausch statt der den Teilnehmer:innen zeigt, dass es unterschiedliche Herangehensweisen von Problemen gibt. Neu dazugekommene Gruppenmitglieder sind häufig zu Beginn vorsichtig, merken aber schnell die Vorteile und die besondere Kraft der Gruppe. Der Halt, der innerhalb der Gruppe herrscht, stärkt jeden Einzelnen und ermöglicht es ihnen schwierige Beziehungskonstellationen und damit verbundene psychische Störungen zu erleben, zu verstehen und zu bearbeiten. Impulse werden in Taten umgesetzt und im Alltag auf die Probe gestellt.
Fazit
Eine Gruppenpsychotherapie ist erst einmal für jeden geeignet. Die Entscheidung der Teilnahme kann individuell getroffen werden und ist oftmals vom jeweiligen Anliegen, der Symptomatik und des Gruppensettings abhängig.
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