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FRAGEN UND ANTWORTEN

Psychologische Psychotherapie

Psychotherapie bedeutet übersetzt "Die Behandlung der menschlichen Seele." In der Psychotherapie werden verschiedene Methoden eingesetzt, um die Ursachen von psychischen Störungen zu erkennen und zu behandeln. Es handelt sich um die Behandlung psychischer und psychosomatischer Erkrankungen, deren Kosten in der Regel von den Krankenkassen übernommen werden. Psychotherapie erfolgt in der Regel in Form von Gesprächen zwischen Therapeutin und Patientin. Dabei kommen unterschiedliche Techniken zum Einsatz, wie Rollenspiele, Stuhldialoge, imaginative Verfahren oder Expositionsbehandlungen. Auch Achtsamkeit und Entspannung können Teil der Behandlung sein. Die angewendeten Methoden beinhalten kognitive, emotions- und erlebnisfokussierte sowie verhaltensorientierte Ansätze. Das Ziel der Psychotherapie ist es, psychische Symptome zu lindern, negative und unhilfreiche Gedanken und Verhaltensweisen zu reduzieren und neue, hilfreiche Strategien und Perspektiven zu entwickeln.

Was ist der Unterschied zwischen Psycholog:in, Psychiater:in und Psychologische:r Psychotherapeut:in?

Psycholog:innen haben ein Hochschulstudium in Psychologie abgeschlossen (Bachelor und Master), befassen sich mit menschlichem Verhalten, Denken und Erleben, führen Diagnostik durch und arbeiten oft in Beratung, Forschung, Personalwesen oder Kliniken. Sie dürfen jedoch keine Psychotherapie im engeren Sinne anbieten, es sei denn, sie haben eine zusätzliche psychotherapeutische Ausbildung absolviert. Sie verschreiben keine Medikamente.

  • In der Einzeltherapie stehen Sie mit Ihren Themen, Fragen und Erfahrungen im Mittelpunkt. In einem geschützten Rahmen arbeiten wir gemeinsam daran, innere Konflikte zu klären, belastende Erlebnisse zu verarbeiten und neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Die Therapie orientiert sich an Ihrem persönlichen Tempo und Ihren individuellen Zielen. Ob bei Ängsten, Depressionen, Stress, Selbstwertproblemen oder in herausfordernden Lebensphasen – wir unterstützen Sie dabei, neue Perspektiven zu gewinnen und nachhaltige Veränderungen anzustoßen.

  • Psychologische Psychotherapeut:innen sind approbierte Therapeut:innen, die nach dem Psychologiestudium eine mehrjährige staatlich anerkannte Weiterbildung in Psychotherapie abgeschlossen haben. Sie behandeln psychische Erkrankungen mit wissenschaftlich fundierten psychotherapeutischen Methoden (z. B. Verhaltenstherapie, tiefenpsychologische Verfahren) und sind zur Durchführung von Psychotherapie im Sinne des Psychotherapeutengesetzes berechtigt. Sie dürfen keine Medikamente verschreiben.

  • Psychiater:innen sind ausgebildete Mediziner:innen, die nach dem Medizinstudium eine Facharztausbildung für Psychiatrie und Psychotherapie absolviert haben. Sie diagnostizieren und behandeln psychische Erkrankungen medizinisch, können Psychotherapie anbieten und sind befugt, Medikamente zu verschreiben. Psychiater:innen arbeiten häufig in Kliniken, Ambulanzen oder in eigener Praxis.

Welche Therapieformen gibt es?

Es gibt eine Vielzahl von Therapieformen, die je nach Art der psychischen Probleme, der individuellen Situation und den Zielen der Patient:innen eingesetzt werden. Jede Therapieform hat ihre eigenen Ansätze, Methoden und Techniken, um den Menschen bei der Bewältigung von Herausforderungen zu unterstützen. Die Wahl der richtigen Therapie kann dabei einen entscheidenden Einfluss auf den Erfolg der Behandlung haben. Nachfolgend werden die bekanntesten Therapieformen kurz vorgestellt.

  • Die Verhaltenstherapie basiert auf der Annahme, dass das Verhalten von Menschen erlernt und durch bestimmte Umweltfaktoren beeinflusst wird. Sie konzentriert sich darauf, dysfunktionale Verhaltensweisen zu verändern und gesunde Verhaltensmuster zu erlernen. Sie wird häufig bei Angststörungen, Depressionen und phobischen Störungen angewendet.

  • Diese Therapieform geht davon aus, dass unbewusste Konflikte, insbesondere aus der Kindheit, das Verhalten und Erleben eines Menschen prägen. Sie setzt auf die Einsicht in diese unbewussten Prozesse und hilft, verdrängte Konflikte zu bearbeiten. TP wird häufig bei komplexeren seelischen Problemen wie Angststörungen oder Depressionen eingesetzt.

  • Die Psychoanalyse ist eine spezielle Form der tiefenpsychologisch orientierten Therapie, die vor allem auf Sigmund Freuds Theorien basiert. Sie arbeitet mit der Annahme, dass unbewusste Prozesse und frühe Kindheitserfahrungen das Verhalten und Erleben maßgeblich beeinflussen. In der Psychoanalyse wird intensiv an der Aufdeckung und Bearbeitung dieser unbewussten Konflikte gearbeitet.

  • Die systemische Therapie betrachtet den Einzelnen nicht isoliert, sondern im Kontext seiner sozialen Beziehungen (z. B. Familie, Partner:innen, Kollegen). Sie wird oft bei Beziehungsproblemen, familiären Konflikten oder Kommunikationsstörungen angewendet und arbeitet daran, das System als Ganzes zu verändern.

  • EMDR ist eine Therapieform, die besonders bei posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) angewendet wird. Sie zielt darauf ab, traumatische Erinnerungen durch kontrollierte Augenbewegungen oder andere bilaterale Stimulationen zu verarbeiten und emotionales Unbehagen zu reduzieren.

Woher weiß ich welche Psychotherapieform für mich die richtige ist?

Viele Menschen stehen zu Beginn einer psychotherapeutischen Behandlung vor der Frage, welche Therapieform am besten zu ihnen passt. Die Auswahl scheint groß – Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, systemische Therapie oder andere Verfahren – doch keine Sorge: Sie müssen sich nicht von Anfang an auf eine bestimmte Methode festlegen. Entscheidend ist zunächst, dass Sie sich in einem ersten Gespräch gut aufgehoben fühlen und gemeinsam mit der Therapeutin oder dem Therapeuten herausfinden können, welches Vorgehen zu Ihrer Situation, Ihren Zielen und Ihrem persönlichen Stil passt.

Einige Therapieformen arbeiten eher strukturiert und alltagsnah, wie zum Beispiel die Verhaltenstherapie, die konkrete Strategien vermittelt, um mit belastenden Gedanken, Gefühlen oder Verhaltensweisen besser umzugehen. Andere richten den Blick stärker auf die Lebensgeschichte und unbewusste innere Konflikte – wie etwa die tiefenpsychologisch fundierte Therapie oder die Psychoanalyse. Wenn Ihre Schwierigkeiten eng mit Ihrer Familie oder Ihrem sozialen Umfeld zusammenhängen, kann auch eine systemische Therapie hilfreich sein. Wichtig ist, dass Sie sich mit der Herangehensweise wohlfühlen und Vertrauen in die Zusammenarbeit entwickeln können.

Die richtige Therapieform ist also weniger eine objektive Entscheidung als vielmehr ein individueller Prozess. Ein unverbindliches Erstgespräch bietet die Möglichkeit, Fragen zu stellen, den Stil der Therapeut:in kennenzulernen und gemeinsam zu klären, welche Form der Unterstützung für Sie am sinnvollsten ist. Vertrauen Sie dabei auch auf Ihr Bauchgefühl – denn eine tragfähige therapeutische Beziehung ist oft wichtiger als die Methode selbst.

Wie lange dauert eine psychotherapeutische Sitzung und wie häufig finden diese statt?

Die Dauer einer psychotherapeutischen Sitzung liegt bei 50 Minuten und findet, je nach Absprache zwischen Therapeut:in und Patient:in, in der Regel einmal wöchentlich statt.

Nach individuellen Absprachen können z.B. aber auch Doppelsitzungen vereinbart werden. Rechtlich ist jedoch in der Verhaltenstherapie die Vorgabe, dass die Sitzungsanzahl drei Sitzungen pro Woche nicht überschreitet (außer in Ausnahmefällen z.B. für die Durchführung von Expositionstherapien).

Wie lange dauert eine Psychotherapie?

Die Dauer einer Psychotherapie kann sehr unterschiedlich sein und hängt von verschiedenen Faktoren ab – etwa der Art der psychischen Belastung, der gewählten Therapieform sowie den individuellen Bedürfnissen und Fortschritten der Patientin oder des Patienten. Während manche Probleme bereits in wenigen Sitzungen im Rahmen einer Kurzzeittherapie bearbeitet werden können, benötigen tiefgreifendere seelische Belastungen oft eine längerfristige therapeutische Begleitung. Daher reicht die Spanne von wenigen Wochen bis hin zu mehreren Jahren. Grundsätzlich lässt sich die Frage also nicht pauschal beantworten, sondern muss immer im Einzelfall betrachtet werden.

  • Eine Kurzzeittherapie dauert in der Regel zwischen 12 und 24 Sitzungen, verteilt über einen Zeitraum von etwa 3 bis 6 Monaten.

    Im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland sind zunächst zwei Abschnitte mit jeweils 12 Sitzungen (Kurzzeittherapie 1 und 2) vorgesehen. Eine Sitzung dauert in der Regel 50 Minuten und findet meist wöchentlich statt.

    Wenn sich während der Kurzzeittherapie zeigt, dass ein längerer Behandlungsbedarf besteht, kann sie in eine Langzeittherapie überführt werden – dafür ist ein zusätzlicher Antrag bei der Krankenkasse nötig.

  • Eine Langzeittherapie in der Psychotherapie dauert in der Regel 60 bis 100 Sitzungen, die sich über etwa 1,5 bis 3 Jahre erstrecken können – je nachdem, wie häufig die Sitzungen stattfinden (meist wöchentlich oder 14-tägig).

    Hier sind die ungefähren Richtwerte für gesetzlich Versicherte in Deutschland:

    • Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie: bis zu 100 Sitzungen

    • Analytische Psychotherapie: bis zu 300 Sitzungen

    • Verhaltenstherapie: bis zu 80 Sitzungen (bei Erwachsenen)

    Es kann individuelle Unterschiede geben, z. B. wenn die Therapie verlängert oder früher beendet wird. Auch private Kassen oder Selbstzahlerregelungen können den Rahmen beeinflussen.

  • Eine Langzeittherapie kann, je nach Therapieform, über viele Monate oder Jahre hinweg andauern. Wenn während der Behandlung absehbar ist, dass die bisher genehmigte Sitzungsanzahl nicht ausreicht, besteht die Möglichkeit, eine Verlängerung zu beantragen. Bei gesetzlich Versicherten in Deutschland wird dazu ein anonymer Bericht verfasst, der an den Gutachterdienst der Krankenkasse weitergeleitet wird. In diesem Bericht werden der bisherige Therapieverlauf, erzielte Fortschritte, noch bestehende Probleme sowie die Notwendigkeit weiterer Sitzungen dargelegt. Ein unabhängiger Gutachter prüft anschließend, ob eine Fortführung medizinisch sinnvoll und begründet ist. Fällt die Begutachtung positiv aus, genehmigt die Krankenkasse eine weitere Anzahl von Sitzungen. Wichtig ist dabei, dass der Antrag auf Verlängerung rechtzeitig gestellt wird, also bevor die bewilligten Stunden vollständig aufgebraucht sind – so kann die Therapie ohne Unterbrechung weiterlaufen. Die möglichen Höchstgrenzen unterscheiden sich je nach Verfahren: In der Verhaltenstherapie sind bis zu 80 Sitzungen möglich, in der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie bis zu 100 und in der analytischen Psychotherapie sogar bis zu 300. Für privat Versicherte gelten je nach Vertrag andere Regelungen, teilweise ohne verpflichtendes Gutachterverfahren. Die Entscheidung über eine Verlängerung orientiert sich immer an der individuellen Entwicklung und dem therapeutischen Bedarf des oder der Betroffenen.

Wann sollte ich eine Psychotherapie in Betracht ziehen?

Eine Psychotherapie sollte in Betracht gezogen werden, wenn seelische Belastungen, emotionale Probleme oder zwischenmenschliche Schwierigkeiten das tägliche Leben spürbar beeinträchtigen und sich nicht mehr allein oder mit Unterstützung von Familie und Freunden bewältigen lassen. Typische Anzeichen können anhaltende Niedergeschlagenheit, Angstzustände, starke innere Unruhe, Schlafstörungen, anhaltender Stress, Konzentrationsprobleme oder ein Gefühl von Leere und Sinnlosigkeit sein. Auch körperliche Beschwerden ohne klare organische Ursache – wie chronische Schmerzen, Erschöpfung oder Magenprobleme – können psychische Hintergründe haben. Wer das Gefühl hat, „nicht mehr weiterzukommen“, sich dauerhaft überfordert fühlt oder immer wieder in belastende Muster gerät, sollte sich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine frühzeitige psychotherapeutische Unterstützung kann verhindern, dass sich Symptome verfestigen oder verschlimmern – und ist ein aktiver Schritt zu mehr Lebensqualität und seelischer Gesundheit.

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