STÖRUNGSBILD
Burnout
Ständige Erreichbarkeit, hoher Leistungsdruck und das Gefühl, nie wirklich abschalten zu können – in einer zunehmend fordernden Arbeits- und Lebenswelt geraten viele Menschen an ihre Grenzen. Burnout beschreibt einen Zustand tiefer emotionaler, körperlicher und geistiger Erschöpfung, der oft über Monate hinweg schleichend entsteht. Betroffene fühlen sich ausgelaugt, innerlich leer, überfordert und häufig auch gleichgültig gegenüber Aufgaben, die ihnen früher wichtig waren.





Bedeutung
Das Burnout-Syndrom ist ein Zustand der körperlichen, emotionalen und mentalen Erschöpfung, der meist durch chronischen Stress und Überforderung entsteht, häufig im beruflichen Kontext. Menschen, die an Burnout leiden, fühlen sich ausgelaugt, haben das Gefühl, nicht mehr mit den Anforderungen ihres Lebens zurechtzukommen, und erleben oft eine Gefühllosigkeit oder Entfremdung von ihrer Arbeit und ihren Mitmenschen. Der Begriff "Burnout" beschreibt also einen Zustand, in dem sich die betroffene Person „ausgebrannt“ fühlt und keine Energie mehr hat, um den Anforderungen des Alltags zu begegnen.
Typische Merkmale und Symptome eines Burnouts
Das Burnout-Syndrom ist eine ernsthafte Folge von langanhaltendem Stress und Überforderung, die sich durch eine Vielzahl von emotionalen, körperlichen und mentalen Symptomen äußern kann. Menschen, die an Burnout leiden, fühlen sich häufig ausgebrannt, erschöpft und hilflos. Diese Symptome beeinträchtigen nicht nur die berufliche Leistungsfähigkeit, sondern auch das persönliche Wohlbefinden und die Lebensqualität. Es ist wichtig, die typischen Merkmale und Anzeichen eines Burnouts zu erkennen, um frühzeitig gegensteuern zu können und rechtzeitig Unterstützung zu suchen, bevor sich der Zustand weiter verschlechtert. Die häufigsten Symptome sind:
Die betroffenen Personen fühlen sich häufig erschöpft, ausgebrannt und energielos. Sie haben das Gefühl, keine Kraft mehr für ihre Arbeit oder ihr Privatleben zu haben.
Es kann zu einer emotionalen Abspaltung von anderen Menschen kommen. Der Kontakt zu Kollegen oder Klienten wird zunehmend als anstrengend oder uninteressant empfunden, was zu einer kalten, distanzierten Haltung führen kann.
Die eigene Leistungsfähigkeit wird als stark vermindert wahrgenommen. Aufgaben, die früher leicht von der Hand gingen, werden nun als überfordernd empfunden. Betroffene erleben häufig Konzentrationsschwierigkeiten und haben Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen.
Es kann eine zunehmende negative Einstellung gegenüber der eigenen Arbeit oder dem Leben allgemein entstehen. Oft kommen Gedanken wie „Es hat sowieso keinen Sinn mehr“ oder „Ich werde nie genug tun können“.
Körperliche Beschwerden wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Magenprobleme oder häufige Erkältungen können begleitend auftreten. Der Körper signalisiert dadurch, dass er unter chronischem Stress leidet.
Mögliche Ursachen
Das Burnout-Syndrom entwickelt sich nicht über Nacht, sondern ist häufig das Resultat eines langen Zeitraums, in dem eine Person zu viel arbeitet, sich ständig überfordert fühlt oder hohe persönliche Erwartungen an sich stellt. Besonders betroffen sind Menschen, die in helfenden Berufen tätig sind (z. B. Pflegekräfte, Lehrer, Ärzte), aber auch Berufspendler oder Personen mit einem sehr stressigen Arbeitsumfeld können Burnout entwickeln. Zu den Hauptursachen zählen:
Eine der häufigsten Ursachen für Burnout ist eine dauerhaft hohe Arbeitsbelastung. Wenn Menschen konstant mehr Aufgaben übernehmen, als sie bewältigen können, oder wenn sie keine Pausen einlegen, führt dies zu einer chronischen Überforderung. Besonders problematisch ist auch die ständige Erreichbarkeit durch E-Mails, Anrufe oder Nachrichten außerhalb der Arbeitszeiten, was den Druck weiter verstärken kann. Ohne klare Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit wird es immer schwieriger, abzuschalten und sich zu erholen. Dies führt zu Erschöpfung und emotionaler Belastung, da der Körper keine Zeit hat, sich zu regenerieren.
Menschen, die das Gefühl haben, ihre Arbeit sei nicht wertgeschätzt oder sie erhalten keine Anerkennung für ihren Einsatz, entwickeln häufig Frustration und Enttäuschung. Fehlende Anerkennung kann sowohl auf beruflicher Ebene (z. B. keine Lohnerhöhungen, Beförderungen oder positives Feedback) als auch auf persönlicher Ebene (z. B. wenig Unterstützung von Kollegen oder Vorgesetzten) auftreten. Wenn der persönliche Einsatz nicht wahrgenommen oder honoriert wird, sinkt die Motivation, und es kann sich ein Gefühl der Bedeutungslosigkeit entwickeln – ein wichtiger Nährboden für Burnout.
Unklare, widersprüchliche oder ständig wechselnde Arbeitsanforderungen können zu großer Verwirrung und Stress führen. Wenn Mitarbeitende nicht genau wissen, was von ihnen erwartet wird, welche Prioritäten sie setzen sollen oder wie ihre Leistung bewertet wird, entsteht ein Gefühl der Ohnmacht und Frustration. Ähnlich wirkt sich das Fehlen von Kontrolle über die eigene Arbeit aus – wenn man keinen Einfluss auf Arbeitsabläufe, Entscheidungen oder den eigenen Arbeitsbereich hat, kann das das Gefühl von Hilflosigkeit verstärken. Die Unsicherheit über die eigene berufliche Zukunft trägt weiter zur emotionalen Erschöpfung bei.
Ein weiterer Risikofaktor für Burnout ist das Fehlen eines stabilen sozialen Netzwerks. Wer keine Unterstützung durch Kollegen, Freunde oder Familie erfährt, fühlt sich schnell isoliert und alleine mit seinen Herausforderungen. Besonders in stressigen Arbeitsumfeldern oder in Berufen, in denen Menschen viel emotional investieren (wie z. B. Pflegeberufen oder sozialer Arbeit), kann der Mangel an zwischenmenschlicher Unterstützung die Erschöpfung verstärken. Der Austausch mit anderen, das Teilen von Erfahrungen und das Erhalten von emotionaler Unterstützung sind essenziell, um dem Druck standzuhalten und sich vor dem Burnout zu schützen.
Personen, die hohe Anforderungen an sich selbst stellen und einen starken Perfektionismus an den Tag legen, sind besonders gefährdet, ein Burnout zu entwickeln. Der ständige Drang, alles „perfekt“ zu machen und nie Fehler zuzulassen, führt zu einer anhaltenden inneren Anspannung. Solche Menschen haben oft das Gefühl, nie genug zu leisten, selbst wenn sie bereits über ihre Grenzen hinaus arbeiten. Dieser Drang nach Perfektion kann dazu führen, dass sie sich selbst zu viel aufbürden, sich überfordern und ihre eigenen Bedürfnisse ignorieren, was zu einem Erschöpfungssyndrom führt.
Ein angespanntes Arbeitsumfeld, häufige Konflikte mit Kollegen oder Vorgesetzten sowie ein schlechtes Arbeitsklima können ebenfalls ein bedeutender Risikofaktor für Burnout sein. Konflikte, die ungelöst bleiben, oder eine toxische Atmosphäre im Team oder Unternehmen führen zu ständiger Anspannung und emotionalem Stress. Wenn Menschen das Gefühl haben, in einem feindseligen Umfeld zu arbeiten, das ihre Gesundheit gefährdet, kann dies nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern auch das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen und das Risiko für Burnout deutlich erhöhen.
Präventionsmaßnahmen
Ein Burnout kann in vielen Fällen durch gezielte Präventionsmaßnahmen verhindert werden. Eine der wichtigsten Strategien ist, gesunde Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben zu ziehen. Das bedeutet, regelmäßige Pausen einzuplanen, die Arbeitszeit zu begrenzen und auch nach Feierabend oder am Wochenende abzuschalten. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, die eigenen Ansprüche realistisch zu gestalten und sich von dem Drang nach Perfektion zu befreien. Es ist wichtig, sich selbst zu erlauben, auch Fehler zu machen und nicht immer alles zu kontrollieren. Ebenso sollten Menschen auf ihre körperliche und psychische Gesundheit achten, indem sie sich regelmäßig Zeit für Erholung und Entspannung nehmen. Techniken wie Achtsamkeit, Meditation oder Sport können helfen, Stress abzubauen und die innere Balance zu wahren. Ebenso entscheidend ist der Aufbau eines Unterstützungsnetzwerks – sowohl beruflich als auch privat – um bei Bedarf Hilfe und Zuspruch zu erhalten.
Behandlung
Die Behandlung eines Burnout-Syndroms erfordert in der Regel einen umfassenden Ansatz, der sowohl psychologische Unterstützung als auch praktische Maßnahmen umfasst. Zunächst ist es wichtig, den Stressauslöser zu identifizieren und zu bearbeiten, was häufig durch Gesprächstherapie oder kognitive Verhaltenstherapie erfolgt. In der Therapie lernen Betroffene, ihre Belastung besser zu bewältigen, negative Denkmuster zu erkennen und gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Weitere Maßnahmen umfassen oft Entspannungstechniken wie progressive Muskelrelaxation oder Atemübungen, um den Körper von der ständigen Anspannung zu befreien. In schwereren Fällen kann es auch sinnvoll sein, mit medikamentöser Unterstützung (z. B. Antidepressiva) zu arbeiten, um akute Symptome wie Schlafstörungen oder Angst zu lindern.
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